Home Eine Sammlung aufbauen. Über die Rolle von Kunstberater:innen und wie sie Sammler:innen auf ihrer Sammelreise unterstützen können. 

Eine Sammlung aufbauen - Einblicke

Bei der Gestaltung eines Raums spielt Kunst eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, dem Raum eine persönliche Note zu verleihen und ihn so einzigartig zu machen. Unabhängig davon, ob Sie bereits über eine eigene Sammlung verfügen oder vorhaben, eine Sammlung anzulegen: die richtigen Werke zu finden, sowohl visuell als auch konzeptionell, kann eine echte Herausforderung sein. Kunst ist etwas sehr Persönliches und auf dem Weg zur eigenen Sammlung sind vielerlei Aspekte und Variablen zu berücksichtigen, nicht nur auf ästhetischer, sondern auch auf eher technischer Ebene. Und im Endeffekt müssen Sie Werke finden, die das Potenzial haben, Sie tief in Ihrem Innersten zu berühren

Zum Glück gibt es Expert*innen, die uns dabei unterstützen können. Kunstberater*innen sind Fachleute, deren Job es ist, Sammler*innen und Designer*innen bei der Entdeckung von Künstler*innen und der Beschaffung von Kunstwerken zu begleiten. Zu den Aufgaben von Kunstberater*innen gehört darüber hinaus auch die Installation der Werke in privaten oder öffentlichen Räumen, so dass die Kunst letzten Endes nicht nur dazu dient, einen Raum zu zieren, sondern auch das Leben derer bereichert, die in diesem Raum wohnen und arbeiten. 

Um die Rolle und die Tätigkeit von Kunstberater*innen zu beleuchten und besser nachzuvollziehen, wie diese uns dabei unterstützen können, Kunstwerke von zeitgenössischen Künstler*innen und Galerien zu sammeln, haben wir mit Alexandra Schafer gesprochen, die seit 2014 die Kunstberatungsagentur VELVENOIR leitet. Im Laufe der Jahre hat Schafer auf internationaler Ebene Hospitality- und Privatsammlungen aufgebaut und mit Kunden sowohl in Europa als auch in Nordamerika zusammengearbeitet. Bei der Zusammenarbeit mit preisgekrönten Innenarchitekt*innen und Projektentwickler*innen übernimmt VELVENOIR für ihre Kund*innen die Beschaffung, die Kuration und den Aufbau von bedeutenden Kunstsammlungen. Dabei hat VELVENOIR sich das Ziel gesetzt, nicht nur hochwertige Arbeiten zu platzieren, sondern vor allem, Inspiration und bedeutsame Verbindungen zu schaffen, die die Zukunft überdauern.
Die Rolle der Kunstberater:innen

Für mich ist ein*e Kunstberater*in jemand, der in verschiedene Rollen schlüpfen kann, sich dabei aber stets die Bedürfnisse der Kund*innen zu Herzen nimmt und im Blick behält. Ob es sich nun um erfahrene Sammler*innen handelt oder um jemanden, der noch am Anfang der Sammelreise steht, unser Anliegen ist es, sie auf diesem Weg zu unterstützen, angefangen beim Konzept bis hin zum endgültigen Arrangement, was auch die Installation der Werke mit einschließt. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kollaboration ist, sich in verschiedene Klientele hineinzuversetzen und gezielte Lösungen anzubieten. Unsere jahrelange Erfahrung hat uns gezeigt, dass es da keine einheitliche Musterlösung gibt.

 

Wir bei VELVENOIR kümmern uns um alles, was mit dem Sammeln von Kunstwerken zu tun hat, von der Akquise bis hin zu den technischen Aspekten, wie Rahmung und Versand. Wir setzen einerseits auf private Besichtigungen sowie Besuche von Galerien und Kunstmessen. Darüber hinaus haben wir aber auch angefangen, virtuelle Galerieräume, sogenannte Online Viewing Rooms, sowie andere digitale Medien einzusetzen, um es unseren Sammler*innen leichter zu machen, ein Kunstwerk in einem Raum zu visualisieren, wenn eine persönliche Besichtigung nicht möglich ist.  

 

Unser Ziel ist es, Menschen zu inspirieren, indem wir ihnen zeigen, wie sie sich mithilfe von zeitgenössischer Kunst selbst ausdrücken und starke Botschaften transportieren können. Das Entscheidende ist, dass wir die einzigartige Vision unserer Kund*innen verstehen und mutig Lösungen anbieten, um diese Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 

Werfen wir mal einen genaueren Blick auf deine Erfahrungen. Du hast kürzlich mit einem Paar aus Hamburg gearbeitet, dem du dabei geholfen hast, seine Sammlung neu zu ordnen und um bedeutende Werke zu erweitern. Wie bist du bei dieser Kollaboration vorgegangen?

Die Kuratierung einer vielfältigen Sammlung war ein wichtiger Schwerpunkt während des Projekts in Hamburg. Alexandra betonte die Bedeutung der Mischung von Werken aufstrebender und etablierter Künstler. „Jeder Sammler ist anders, ebenso wie ihr Budget. Abhängig von ihren Ambitionen suchen wir Künstler innerhalb bestimmter Parameter. Die Mischung von aufstrebenden Künstlern mit etablierten schafft kraftvolle Dialoge innerhalb einer Sammlung“, erklärt sie.

Das Paar erwarb Werke verschiedener Künstler, darunter Rene Gröbli, Patrick Demarchelier und Jon Mayberry. Alexandra führte sie auch zu Künstlerinnen wie Sarah Morris, Pamela Diamante und Alice Attie, deren Arbeiten einzigartige Themen und Techniken in die Sammlung brachten. Die Kunden waren insbesondere von Elizabeth Neel und der irakischen Künstlerin Hayv Kayman während der Art Basel begeistert, was die dynamische und vielfältige Natur ihrer Sammlung unterstreicht.

Die Rolle von Alexandra geht über den Erwerb hinaus bis hin zur einfühlsamen Präsentation der Kunstwerke. Für das Hamburger Paar beriet sie sie bezüglich des Neu-Rahmens und der Neu-Positionierung ihrer bereits erworbenen Arbeiten in der Sammlung, um eine zeitgemäßere Präsentation zu schaffen. „Wir haben einige Werke in eine Galeriewand im Eingangsbereich integriert und andere im Home-Office neu positioniert. Die Hinzufügung einer Picasso-Lithografie aus Aspen hat die Sammlung wunderbar ergänzt.“

Galeriewände, wirken kraftvoll, trotzdem sind diese nicht gerade leicht zum umsetzen. Alexandra teilt ihren Ansatz: „Wir beginnen damit, die Werke zu positionieren, die unseren Kunden am besten gefallen, und bauen von dort aus auf. Es ist wichtig, zu experimentieren und die perfekte Anordnung und Balance zu finden.“

Kunstsammeln ist eine Reise

Alexandra ist der Ansicht, dass die externe Perspektive eines Kunstberaters dazu beitragen kann, wie Sammler ihre Sammlungen genießen. „Ich integriere meine Arbeit nahtlos mit dem, was die Kunden bereits haben, und füge den einzelnen Räumen tiefere Bedeutungsebenen hinzu“, sagt sie. Zum Beispiel kombinierte sie im Schlafzimmer des Paares zwei monochrome Fotografien zu einer Anordnung, die täglich inspiriert.

Zusammenfassend

Die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Paar war für Alexandra eine bereichernde Erfahrung. Sie hofft, dass dies sich nachhaltig auf deren Herangehensweise an das Sammeln von Kunst auswirken wird. Ihr Rat an potenzielle Sammler ist, ihre Kunstsammlung als eine Reise zu betrachten. „Es ist ein Dialog, ein persönlicher Austausch. Das Aufspüren verborgener Arbeiten, Künstler:innen und die Vorstellung neuer Galerien geht darum, die Reise mit ihren Aspirationen im Blick zu verstehen und anzutreten.“

Für diejenigen, die erwägen, mit einem Kunstberater zusammenzuarbeiten, empfiehlt Alexandra, deren Hintergrund zu recherchieren und Kontakt aufzunehmen. „Es ist eine lohnende Erfahrung, die Zeit spart und Sammler dazu inspiriert, Kunst anders zu entdecken. Der größte Nutzen, den wir bringen, besteht darin, den Raum zu verstehen und die Ideen der Sammler durch zeitgenössische Kunst zu übersetzen.“

Zusammenfassend zeigen die Einsichten von Alexandra Schafer die tiefgreifende Wirkung auf, die Kunstberater bei der Zusammenstellung bedeutungsvoller und individueller Kunstsammlungen haben können, und bereichern letztendlich das Leben derjenigen, die mit diesen Kunstwerken leben und arbeiten.

VELVENOIR_Art Consultancy_Kunstberatung_Hospitality_Hotels

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