Ein Blick auf die Rolle zeitgenössischer Kunst in der Hotellerie
Ein Blick auf die Rolle zeitgenössischer Kunst in der Hotellerie
In der sich stetig weiterentwickelnden Welt der Luxus-Hotellerie ist Kunst längst mehr als ein dekoratives Element – sie ist zu einem integralen Bestandteil unvergesslicher Gästeerlebnisse und atmosphärischer Raumgestaltung geworden.
Zeitgenössische Kunst steigert nicht nur die ästhetische Qualität eines Ortes, sondern schafft eine authentische Verbindung zur kulturellen und historischen Identität des Hauses.
Die Zusammenarbeit mit etablierten wie aufstrebenden Künstler*innen eröffnet die Möglichkeit, individuelle, bedeutungsvolle Räume zu schaffen – und gleichzeitig die zeitgenössische Kultur aktiv zu fördern.
In diesem Beitrag zeigen wir, wie Kunst bewusst und kontextsensibel in Hospitality-Projekte integriert werden kann – durch gezielte Kooperationen mit Künstler*innen und führenden Galerien.
Ausgehend von unserer Arbeit im Andaz Prague, dem Mandarin Oriental Savoy Zurich und dem Alex Lake Zürichveranschaulichen wir, wie Kunst Räume nicht nur aufwertet, sondern ihnen Tiefe, Identität und emotionale Resonanz verleiht.

Für uns bedeutet kuratieren, Verbindungen zu schaffen – zwischen der Identität eines Hauses, der gestalterischen Vision, dem Ort, an dem es steht, und den Menschen, die es erleben.
Am Anfang jedes Projekts stehen Zuhören und Verstehen.
Was macht diesen Ort besonders? Welche Geschichte möchte er erzählen? Und wie kann Kunst genau diese Geschichte sichtbar machen?
Im Mandarin Oriental Savoy Zurich, in Zusammenarbeit mit Tristan Auer, entstand ein Kunstkonzept, das Facetten und Fragmente Zürichs einfängt. Jedes Werk greift Elemente der Stadt auf – ihre Natur, ihre Kultur, ihre Stille wie auch ihre Tiefe – und schafft so eine Sammlung, die zeitlos wirkt und sich organisch mit ihrer Umgebung verbindet.
Das Andaz Prague folgte einem ganz anderen Ansatz: Hier arbeiteten wir mit kraftvollen, vielschichtigen Werken in unterschiedlichen Medien, um Mythen und Legenden der Stadt in eine zeitgenössische Sprache zu übersetzen. Jedes Kunstwerk lädt die Gäste dazu ein, in einen Dialog mit der Geschichte Prags zu treten – und gleichzeitig die Energie der Gegenwart zu spüren.
Im Alex Lake Zürich wiederum entschieden wir uns für einen interkulturellen Zugang. Die Sammlung vereint Perspektiven aus unterschiedlichen Kulturen und künstlerischen Hintergründen – und verleiht der ruhigen Atmosphäre am Seeufer eine globale Tiefe.
So wird Kunst zu einem Bindeglied: zwischen Raum und Bedeutung, zwischen Gast und Ort.
Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie die kuratierten Kunstsammlungen in den jeweiligen Häusern Räume prägen – und sie durch die individuellen Perspektiven und Werke der Künstler*innen zum Leben erwecken.
Im Andaz Prague entfaltet sich mit dem Walk of Myths eine kuratierte Reise, die die Kunst im Hotel mit den kulturellen Mythen der Stadt verknüpft. Jedes Werk ist mehr als ein Objekt – es wird zum Einstieg in eine Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet.
Die Kunstwerke greifen bekannte Legenden Prags auf und übersetzen sie in die Sprache der Gegenwart. Dabei entsteht ein Erfahrungsraum, in dem Gäste nicht nur sehen, sondern entdecken – und auf sinnliche Weise mit der Stadt in Kontakt treten.
Ein eigens gestaltetes Booklet begleitet diesen Weg. Es führt von den Kunstwerken zu den Orten in Prag, die den Künstler*innen als Ausgangspunkt dienten. Auf diese Weise entsteht ein Dialog zwischen Mythos und Interpretation, Stadtbild und Bildsprache, Geschichte und Gegenwart.
So erleben Gäste Prag nicht nur über seine Architektur oder seine Legenden – sondern durch die individuelle Perspektive zeitgenössischer Künstler*innen, die der Stadt eine neue Tiefe verleihen.






Im Mandarin Oriental Savoy Zurich verbindet die kuratierte Kunstsammlung die Transformation des Hotels mit dem kulturellen und historischen Erbe der Stadt.
Ausgehend vom Konzept der „Facetten und Fragmente“ Zürichs greift jedes Werk einen Aspekt des Stadtbilds auf – von der natürlichen Schönheit des Sees über ikonische Architektur bis hin zur lebendigen Atmosphäre rund um den Paradeplatz.
Die Sammlung begleitet den Aufenthalt der Gäste subtil und bewusst. Jedes Kunstwerk wird zum Berührungspunkt, über den sich Zürich mit den Augen seiner Künstler*innen entdecken lässt.
In den Mandarin Rooms und Suiten spiegeln Werke die sanften Übergänge der Dämmerung über dem Zürichsee wider – und schaffen Momente der Ruhe und Verbindung zur Natur. Die Presidential Suite hingegen versammelt Arbeiten, die Kopfsteinpflaster, barocke Architektur und die Porzellantraditionen des 18. Jahrhunderts interpretieren – und so dem Raum eine erzählerische Tiefe verleihen.
Diese permanente Sammlung lädt dazu ein, Zürich neu zu sehen – und bereichert den Aufenthalt durch Kunst, die den Ort nicht nur abbildet, sondern mit ihm in Resonanz tritt.











Im Alex Lake Zürich verwandelt die kuratierte Kunstsammlung Movement das Hotel in einen Ort, an dem verschiedene Kulturen auf die stille Präsenz des Zürichsees treffen.
Jedes Werk – mit Bedacht ausgewählt oder eigens in Auftrag gegeben – spiegelt die Philosophie des Hauses wider: A Home for You. Die Sammlung weckt ein Gefühl von Zugehörigkeit, Ruhe und Entdeckung.
Internationale Künstler*innen bringen ihre Perspektiven ein:
In den Penthouse-Suiten und am Eingang zum Spa überwindet Joana Gomes mit feinen Papierarbeiten kulturelle Grenzen.
In den Fluren zelebrieren traditionelle Tongefäße der südafrikanischen Familie Magwaza die Handwerkskunst der Zulu-Kultur.
Und Dusica Pejic bringt mit ihren Zeichnungen eine intime, reduzierte Bildsprache in die Studios und die Business Lounge.
Ein zentrales Werk der Sammlung ist die Keramikinstallation von Bradley Sabin: 150 Blüten scheinen sich aus der Wand des Empfangsbereichs heraus zu entfalten – ein poetischer Moment, der an die Bewegung der Natur erinnert.
Gemeinsam schaffen diese Werke eine stille, kraftvolle Reise durch Kunst – und verbinden die Gäste mit der Weite der Welt und der Ruhe des Sees.






Essenz.
Das Andaz Prague, das Mandarin Oriental Savoy Zurich und das Alex Lake Zürich vereint eine gemeinsame Haltung: Kunstsammlungen bewusst zu kuratieren, um das Gästeerlebnis zu vertiefen und gleichzeitig die Identität jedes Hauses sichtbar zu machen.
Jede Sammlung – kuratiert, in Auftrag gegeben und sorgfältig beschafft – ist tief im jeweiligen Ort verankert: in der architektonischen Vision, im kulturellen Narrativ, im Geist des Raums.
Ob Prags mythische Vergangenheit, Zürichs Facetten und Fragmente oder die inspirierende Uferlandschaft des Zürichsees – jedes Werk, jeder Künstler wurde gezielt ausgewählt, um eine Verbindung zwischen Raum und Umgebung zu schaffen.
Diese Sammlungen sind mehr als Wandgestaltung – sie entwickeln sich weiter, gemeinsam mit den Künstler*innen. Mit steigender Sichtbarkeit der künstlerischen Positionen wächst auch ihr kultureller und finanzieller Wert – und damit die Bedeutung der Sammlung für die Immobilie selbst.
Ihr Einfluss reicht über den physischen Raum hinaus. Durch gezielte Kommunikation – über Social Media, Newsletter und Kollaborationen mit den Künstler*innen – entstehen neue Berührungspunkte. Gäste teilen ihre Entdeckungen, die Geschichten hinter den Werken erreichen neue Zielgruppen, und die Sammlung wird zum kulturellen Träger der Marke.
Durch die Integration bedeutungsvoller Kunst, die mit der Vision des Hauses im Einklang steht, entsteht ein Erlebnis, das über klassische Gastlichkeit hinausgeht – es verbindet Menschen mit dem Ort, der Umgebung und der lebendigen Welt der zeitgenössischen Kunst.